Beim Schlaganfall zählt jede Minute

Wer die typischen Symptome eines potenziell lebensgefährlichen Schlaganfalls erkennt und danach richtig und vor allem schnell handelt, kann Leben retten beziehungsweise die unter Umständen dauerhaften Folgen eines Schlaganfalls mindern.

22.4.2024 (verpd) Es gibt klare Anzeichen und einen einfachen Schnelltest, die auf einen Schlaganfall hindeuten. Wer die Anzeichen erkennt, den kurzen Test durchführt und dann entsprechend handelt, kann ein Leben retten und die Folgen der Mangeldurchblutung beziehungsweise der fehlenden Durchblutung von Teilen des Gehirns gering halten.

Die Minuten nach einem Schlaganfall entscheiden oftmals darüber, ob die betroffene Person diesen überlebt und wenn ja, mit welchen möglicherweise dauerhaften Einschränkungen diese leben muss. Dabei gilt: Je schneller der Schlaganfall erkannt und die Person entsprechend versorgt wird – idealerweise auf einer Strokeunit, also einer speziellen Station für Schlaganfälle in einem Krankenhaus – desto besser sind die Chancen für den Betroffenen.

Ein Schlaganfall ist keine einzelne Erkrankung, sondern ein Überbegriff, unter diesem ein Hirninfarkt – also ein Gefäßverschluss im Gehirn beispielsweise durch einen Blutpfropfen – oder eine Hirnblutung subsummiert werden. Auch ein „kleiner Schlaganfall“, auch Transitorisch Ischämische Attacke (TIA) genannt, gehört dazu. Ein TIA hat die Symptome eines Schlaganfalls, allerdings bilden sich diese innerhalb weniger Minuten zurück. Ein TIA kann ein Vorbote eines größeren Schlaganfalls sein.

Der FAST-Test

Zu den häufigsten Symptomen eines Schlaganfalls gehören Sehstörungen, Sprach- und Sprachverständnisstörungen, aber auch Lähmungen und Taubheitsgefühle, Schwindel, eine Gangunsicherheit und zuweilen starke Kopfschmerzen. Um zu überprüfen, ob es sich tatsächlich um einen Schlaganfall handelt, hat sich der FAST-Test bewährt. FAST steht dabei als Abkürzung für Face (Gesicht), Arms (Arme), Speech (Sprache) und Time (Zeit).

FAST beschreibt also, wie bei diesem Test vorzugehen ist. Als erstes solle man den Betroffenen bitten zu lächeln (Face). Hängt hier ein Mundwinkel herunter, weist dies auf eine Halbseitenlähmung hin. Danach sollte der Betroffene beide Arme nach vorne strecken und dann die Handflächen nach oben drehen (Arms). Können hier nicht beide Arme gehoben werden, sinkt ein Arm ab beziehungsweise verdreht sich, deutet dies ebenfalls auf eine Halbseitenlähmung und damit auf einen Schlaganfall hin.

Des Weiteren sollte man dem Betroffenen einen Satz vorsprechen, denn dieser nachsprechen (Speech) soll. Kann er dies nicht oder klingt seine Sprache verwaschen, liegt vermutlich eine Sprachstörung vor. Trifft eines oder mehrere Symptome zu, heißt es schnell sein (Time). Dann ist unverzüglich der Notruf 112 anzurufen, damit entsprechende Rettungsmaßnahmen anlaufen. Ein Schlaganfall – auch eine TIA – ist eine potenziell lebensbedrohliche Situation und damit ein Notfall.

Hilfreiche Informationsportale

Bis der Notarzt eintrifft sollte der Betroffene betreut und beruhigt werden. Getränke und Speisen sind nicht angebracht, da der Schluckreflex beeinträchtigt sein kann. Ist die Person bewusstlos, ist sie in eine stabile Seitenlage zu bringen. Setzt die Atmung aus, sollte eine Herz-Druck-Massage so lange durchgeführt werden, bis professionelle Hilfe eintrifft.

Übrigens: Den FAST-Test gibt es auch von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe als App für alle gängigen Betriebssysteme. Hilfreiche Informationen zu den Symptomen sowie den Erste-Hilfe-Maßnahmen enthalten zudem die Webportale des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und des Deutschen Roten Kreuzes e.V. (DRK).